CDU will Landtagsbekenntnis zum "Schulfrieden"

Potsdam - Brandenburgs oppositionelle CDUFraktion setzt sich für ein Bekenntnis des Parlaments zum «Schulfrieden» ein. «Der Landtag fordert die Landesregierung auf, von weiteren Pilotprojekten und Experimenten abzusehen», heißt es in einem am Dienstag vorgestellten Antrag für die Plenarsitzung in der kommenden Woche.

Gordon Hoffmann: "Wir brauchen Schulfrieden statt Ideologie"

In einem Positionspapier vom 19. Juni fordert Fraktion LINKE einen Pilotversuch ab dem Schuljahr 2017/2018 zur Einführung der Einheitsschule von Klasse 1 bis 13. In der Landtagssitzung in der kommenden Woche wird die CDU-Fraktion die Landesregierung auffordern, den Schulfrieden in Brandenburg zu wahren. Dazu sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Gordon Hoffmann:

"Verlässlichkeit muss das oberste Ziel der Brandenburger Bildungspolitik sein. 25 Jahre SPD-Bildungspolitik waren 25 Jahre voller erfolgloser Experimente. Die LINKE fordert nun sogar, die Einheitsschule einführen. Auf diese Weise will sie nicht nur die Gymnasien abschaffen, sondern auch die Leistungs- und Begabungsklassen, denen Bildungsforscher der Universität Potsdam erst vor wenigen Wochen hervorragendes Arbeiten bescheinigt haben. Schüler, Lehrer und Eltern in Brandenburg haben ganz andere Sorgen: Sie brauchen vor allem Verlässlichkeit. Wir fordern daher: Hände weg von neuen Schulversuchen. Wir brauchen stattdessen ein klares Bekenntnis zur derzeitigen Struktur des Brandenburger Bildungssystems."

Pädagogen bleiben an den Gedenkstätten

Regierungskoalition und Opposition stimmen nach harscher Kritik gegen die Umsetzung von 14 Mitarbeitern wegen Lehrermangels

Potsdam - Am Ende war die Empörung doch zu groß. Der Abzug von 14 Gedenkstätten- und Museumspädagogen als Ausgleich für den Lehrermangel und den Unterrichtsausfall an Brandenburgs Schulen ist vom Tisch. Auch den geplanten Ersatz durch anderes, nichtpädagogisches Personal, bezahlt aus dem Haushalt des Kulturministeriums, soll es nicht geben. Darauf einigten sich die rot-rote Regierungskoalition von SPD und Linke sowie die Oppositionsfraktionen von CDU und Grünen am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. Die Oppositionsfraktionen stimmten einem entsprechenden Kompromissantrag von Rot-Rot zu.

"Uns steht das Wasser bis zum Hals"

Landespolitikern schlägt in Dahme-Spreewald Frust von Schulleitern entgegen / Unbesetzte Lehrerstellen bereiten schlaflose Nächte

LÜBBEN/LUCKAU Lehrer, Eltern, Schulleiter und Schulräte eint derzeit wohl eines: die große Sorge um die Bildungsqualität in Brandenburg. In Dahme-Spreewald fehlen kurz vor den Sommerferien noch ein Dutzend Lehrer für kommendes Schuljahr. Bildungspolitiker des Landtags sahen sich kürzlich mit diesen Problemen konfrontiert. Einmal im Jahr hat der Bildungsausschuss des Dahme-Spreewald-Kreistags hohen Besuch. Zum zehnten Mal waren dieser Tage die bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen eingeladen. Der harten Diskussion stellten sich Simona Koß (SPD), Gordon Hoffmann (CDU) und Steffen Königer (AfD), letzterer in Vertretung der eigentlichen Sprecherin. Gerrrit Große von der Linken hatte sich entschuldigen lassen, Marie-Luise von Harlem (Bündnis 90/Die Grünen) kam aus Termingründen ebenfalls nicht.

Rot-Roter Koalitionsstreit um Gemeinschaftsschule

Potsdam - Schon die Überschrift auf dem Positionspapier der brandenburgischen Linksfraktion sorgt beim Koalitionspartner SPD für Unmut, manche Sozialdemokraten halten es für einen Affront. Dort ist von Wegen „zur Gemeinschaftsschule“ die Rede, ein Unwort für die Sozialdemokraten, für die Linke aber ein Kernprojekt in den Wahlprogrammen von 2009 und 2014.

Buschzulage für Landlehrer

Neuruppin. Er hatte eine Prämie für Pädagogen in der Provinz ins Gespräch gebracht, weil es nicht genügend Bewerber für Klassenzimmer in ländlichen Regionen der Mark gibt. Ob die Zulage kommt, ist immer noch unklar. Derzeit werde über das Gehaltsplus von 300 Euro bei Neueinstellungen mit dem Finanzministerium und dem Landtag verhandelt, sagt Florian Engels, Sprecher des Bildungsministers. Trotz der Vorbehalte einiger Abgeordneter und der Lehrergewerkschaft, die bei ungleicher Bezahlung für gleiche Leistung Unzufriedenheit in den Kollegien befürchten, behalte das Ministerium die Idee im Blick. Eingesetzt werde das Lockmittel, so es denn kommt, aber nicht großflächig, sondern nur an Standorten, an denen keine anderen Anwerbeversuche helfen und Stellen lange unbesetzt bleiben. Das heißt: Die Prämie wird es eher in der Prignitz als in Potsdam geben. Ob sie bereits zum kommenden Schuljahr zum Einsatz kommt, sei noch unklar.