Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie sind noch immer nicht alle Brandenburger Schulen an die „Schulcloud“ des Potsdamer Bildungsministeriums und des Hasso-Plattner-Instituts angeschlossen. Bis Dezember 2021 haben 695 Schulen in Brandenburg das System genutzt, teilte das Potsdamer Bildungsministerium am Samstag mit. Insgesamt gibt es in Brandenburg 923 öffentliche und private Schulen.
Die Schulcloud war ursprünglich im Auftrag des Bundes als Pilotprojekt vom HPI programmiert worden. Seit 2021 haben die Länder Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen Verantwortung für ihre Weiterentwicklung übernommen. In der Cloud können Lehrer und Schüler Aufgaben und Lernmaterialien miteinander teilen, sie soll auch Distanzunterricht erleichtern.
„Natürlich haben in der Pandemie alle gemerkt, dass wir in Sachen Digitalisierung in der Schule noch einen weiten Weg vor uns haben“, sagte der bildungspolitische Sprecher der Brandenburger CDU, der Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann. Corona habe dazu aber einen gewaltigen Schub gegeben. „Bei vielen Lehrkräften sind Berührungsängste gewichen, und wir haben auch gelernt, dass digitale Angebote eine wertvolle Ergänzung sind.“
„Es ist gut, dass sich was tut, jedoch mit viel Luft nach oben“, sagte die Bildungsexpertin der Linken. Kathrin Dannenberg. „Über 200 Schulen nutzen die Schulcloud noch nicht.“ Dies könnte mit der Nutzerfreundlichkeit der Cloud zusammenhängen, vemutet Dannenberg. „Nach Aussagen von Lehrkräften ist es eben nicht so, dass die Schulcloud stabil läuft.“ Es ruckele, Verbindungen stürzten ab, es fehle eine Messengerfunktion. Zudem fehle ein Mindestangebot an kostenlosen digitalen Lernprogrammen.
Quelle: www.prignitzer.de