30.09.2017, 14:19 Uhr | Presseartikel des Prignitzer
MASSNAHMENPLAN FÜR 2018: Land soll Rudower See zügig retten Landtag will Maßnahmeplan für 2018. Vorerst keine Ausfällung von Phosphaten
Brandenburgs Landtag hat gestern die Landesregierung aufgefordert, einen Maßnahmenplan zur Rettung des bei Lenzen gelegenen Rudower Sees vorzulegen. Es sei zu prüfen, ob sich daraus Konsequenzen für das „Gewässerentwicklungskonzept (GEK) Löcknitz, Alte Elde, Rudower Seekanal und Bekgraben & Schmaldiemen“ hinsichtlich der Gewässerbewertung des Rudower Sees und der daraus abzuleitenden Maßnahmen ergeben“, heißt es in einem von Linken und Grünen vorgelegten Entschließungsantrag. Im zweiten Quartal 2018 soll dem Umweltausschuss des Landtags darüber berichtet werden.
„Der Rudower See ist der einzige große See in der Prignitz“, sagte der Abgeordnete Wolfgang Roick (SPD). „Es sind in der Vergangenheit jede Menge unkoordinierte Aktionen an dem See durchgeführt worden.“
Einen deutlich weitergehenden Antrag des fraktionslosen Abgeordneten Peter Vida (BVB/Freie Wähler) und der CDU lehnte die Landtagsmehrheit indes ab. Darin war beispielsweise eine Anlage zur Ausfällung von Phosphaten am Nausdorfer Kanal gefordert worden. „Es braucht Sofortmaßnahmen, die auch sofort wirken“, sagte Vida. Zudem forderte er wie die CDU langfristige Maßnahmen zur Herstellung eines intakten Moores, einen Gewässerpflege- und Entwicklungsplan für den Nausdorfer Kanal und regelmäßige Phosphat-Messungen.
Doch Vertreter anderer Fraktionen warnten vor Folgen der Phosphatausfällung: Die Linken-Abgeordnete Anke Schwarzenberg verwies darauf, dass auch die Phosphat-Ausfällungsanlage Nebenwirkungen habe, etwa die Ablagerung von Schadstoffen im Seeschlamm. Ähnlich äußerte sich Grünen-Abgeordneter Benjamin Raschke.
Der Prignitzer Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann (CDU) bezeichnete den Rudower See als ein Naherholungsgewässer von besonderer Bedeutung. „Dass derzeit ein tragfähiges Konzept zur nachhaltigen Nährstoffreduzierung erarbeitet wird, finden wir richtig – aber wir brauchen auch geeignete Sofortmaßnahmen“, sagte Hoffmann. Er bedauere, dass die Koalition nicht bereit sei, diese Maßnahmen zu ergreifen. „Das im See vorhandene Phosphat muss endlich raus, und über den Nausdorfer Kanal darf kein weiteres Phosphat in den See transportiert werden.“
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