Armin Laschet ist laut Hoffmann für den Brandenburger Landesverband auch insofern eine gute Wahl, weil der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Verständnis für die spezifische Situation Ostdeutschlands mitbringt und aus seinem Bundesland die Probleme des Strukturwandels kennt.
Brandenburgs Landesvorsitzender, Innenminister Michael Stübgen, hatte schon zuvor keine Hehl aus seiner Unterstützung für Armin Laschet gemacht. „Er ist für mich der Richtige“, sagte er nach der Wahl. Jetzt gelte es, gut zusammen zu arbeiten, um im Superwahljahr 2021 möglichst überall auf Platz eins zu landen, sagte Stübgen.
Die Vorsitzende der brandenburgische Frauenunion, Kristy Augustin, bedauerte, dass ihr Favorit, Norbert Röttgen, schon nach dem ersten Wahlgang aus dem Rennen war. Die Landtagsabgeordnete ist sich sicher, dass seine Zustimmen in der Partei immer weiter gestiegen wäre, wenn er noch ein paar Wochen Zeit gehabt hätte. Trotzdem zeigte sich Augustin mit dem Ergebnis zufrieden, da mit Armin Laschet ein Vorsitzender gewählt wurde, der in der Mitte der Partei steht. Nun komme es darauf an, dass auch die anderen beiden Kandidaten den Vorsitzenden unterstützen. Bei Röttgen habe sie da keine Zweifel, sagte die Augustin, die auch Kreisvorsitzende von Märkisch-Oderland ist.
Ähnlich äußerte sich auch die Landtagsabgeordnete Roswitha Schier. Die Lausitzerin wies darauf hin, dass lediglich Röttgen in seiner Bewerbungsrede auf Ostdeutschland eingegangen ist. „Da sind wir ja ziemlich sensibel“, betonte Schier. Mit der Wahl Laschets sei sie jedoch alles in allem zufrieden, betonte sie.
Brandenburgs ehemaliger CDU-Chef Ingo Senftleben zur Laschet-Wahl
Ingo Senftleben, Landtagsabgeordneter und ehemaliger Brandenburger CDU-Chef aus Ortrand (Oberspreewald-Lausitz), sagt zur Wahl von Armin Laschet: „Die Delegierten haben entschieden. Nach einer spannenden Wahl ist Armin Laschet zum neuen Vorsitzenden unserer CDU gewählt worden. Ich möchte Armin ganz herzlich gratulieren und ihm viel Erfolg für die Arbeit an der Spitze unserer Volkspartei wünschen. Die Menschen im Land erwarten von uns, dass wir an die Arbeit gehen und uns weiter für eine gute Zukunft Deutschlands kümmern. Jetzt zählen unsere Taten!“
Der stellvertretende Landesvorsitzende Frank Bommert, war ein bekennender Anhänger von Friedrich Merz. Nach der Wahl von Laschet schrieb er in den sozialen Medien, dass jetzt trotzdem ohne Wenn und Aber der neue Parteivorsitzende unterstützt werden müsse.
Auch der in Neuruppin lebende Bundestagsabgeordnete Sebastian Steineke hatte am Parteitag teilgenommen und gratulierte Laschet zur Wahl. „Ich freue mich, dass wir uns nun wieder gemeinsam auf die bevorstehenden Herausforderungen konzentrieren können. Die Corona-Krise wird uns noch Einiges abverlangen. Und auch die Bundestagswahl im Herbst wirft ihre Schatten voraus“, so Steineke.
Wichtig sei aus seiner Sicht, dass die Partei nun geschlossen in die nächsten Monate geht. „Auch wenn viele Umfragen momentan für die Union sehr positiv scheinen, hat das zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt keine Aussagekraft. Es ist noch alles offen.“ Der nächste Schritt sei nun die Bestimmung des Kanzlerkandidaten. Dabei spiele auch die CDU-Schwesterpartei CSU eine entscheidende Rolle, „da ich diese Position auch Markus Söder zutraue“, so Steineke. Er gratulierte auch seinem Parteikollegen Jan Redmann zur Wahl in den Bundesvorstand. „Das ist eine tolle Nachricht für Brandenburg und Ostprignitz-Ruppin“, sagte er.
Wer Kanzlerkandidat wird, bleibt noch offen
Bei der Frage, ob Laschet nun auch automatisch als Kanzlerkandidat der Union antreten muss, zeigten sich sowohl der brandenburgische Landesvorsitzende, als auch der Generalsekretär zurückhaltend. Sowohl Laschet als auch Markus Söder wären gute Kandidaten, erklärte Michael Stübgen. Die Entscheidung müsse jetzt mit der CDU gemeinsam getroffen werden, betonte er. Hoffmann sagte, dass der Bundeschef der CDU eine gewichtiges Wort mitzureden habe, aber einen Automatismus gebe es nicht.
Quelle: www.moz.de/nachrichten/brandenburg/cdu-parteitag-brandenburger-christdemokraten-begruessen-wahl-von-armin-laschet-zum-parteichef-54484172.html