Nach der gescheiterten Bewerbung der Brandenburgerin Sabine Buder für den CDU-Bundesvorsitz hat die Vorsitzende des CDU-Kreisverbands Märkisch-Oderland, Kristy Augustin, Gründe für die Ablehnung genannt: Buder habe den Vorstand nicht überzeugt, erklärte sie.
„Sie hat nicht deutlich machen können, warum sie sich für die CDU und die Mitglieder zur Wahl stellen will - nur dass sie es für sich will“, sagte Augustin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Einige Vorstandsmitglieder hätten auch keine zusätzliche Konkurrenz für ihren Favoriten Friedrich Merz gewollt.
Buder zeigte sich enttäuscht. „Ich wollte erreichen, dass es für die Mitgliederbefragung ein breiteres Angebot gibt“, sagte die 37-Jährige der dpa. „Ich habe einen Vorschlag gemacht, und natürlich ist man enttäuscht, wenn man abgelehnt wird.“
Die bisherigen Kandidaten Norbert Röttgen, Helge Braun und Friedrich Merz seien sich vom Alter, Geschlecht und regionaler Verwurzelung ähnlich, meinte Buder. „Das klingt nicht nach Aufbruch und Erneuerung. Nach dieser krachenden Niederlage bei der Bundestagswahl müssen wir aber aus den alten Strukturen 'raus.“ Sie werde jetzt jedoch keine weiteren Vorstöße unternehmen und sich an der Mitgliederbefragung beteiligen, erklärte Buder. Aus ihrer Sicht sei Merz der geeignetste Kandidat.
Augustin sagte, Buders Vorstoß sei sehr kurzfristig gekommen - sie habe ihr am Dienstagnachmittag „überfallartig“ erklärt, dass sie vom Kreisverband nominiert werden wolle. Sie wollte demnach in die erste Reihe des Bundesvorstands und nicht länger „auf einen Anruf warten“.
Buder habe zuvor stets Merz unterstützt und gelte als Vertraute des Sauerländers. Daraufhin habe sie - Augustin - kurzfristig eine digitale Vorstandssitzung einberufen, sagte die CDU-Kreischefin. Mit sieben Gegenstimmen, zwei Enthaltungen und vier Ja-Stimmen hatte sich der Kreisvorstand am Dienstagabend gegen eine Nominierung der früheren Bundestagskandidatin ausgesprochen.
Dabei habe auch das Verhalten Buders im Bundestagswahlkampf eine Rolle gespielt, so Augustin. Die Tierärztin habe sich insbesondere im Schlussspurt deutlich von der CDU abgesetzt und mit dem Slogan „Personen vor Parteien“ geworben. „Da passte es nicht dazu, dass sie nun die Partei führen will“, meinte Augustin.
Die 37-Jährige hatte bei der Bundestagswahl mit 23,4 Prozent im Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland/Barnim II) das beste Ergebnis der brandenburgischen Direktkandidaten der CDU erzielt, war aber der SPD-Kontrahentin Simona Koß knapp unterlegen.
Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann erläuterte, dass jede der mehr als 400 Gliederungen wie Kreis- und Landesverbände Vorschläge für Kandidaten machen könne. Diese seien auch nicht an den heimischen Kreisverband gebunden. „Ich bin mir sicher, dass jedes einzelne Mitglied des Kreisvorstandes sein Votum sorgfältig abgewogen und gute Gründe dafür hatte.“
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