"Keine Bildungsexperimente beim Lehrplan: Fachlichkeit sichern, Beliebigkeit verhindern" - heißt das von der CDU beantragte Thema der Aktuellen Stunde. Anlass ist ein neuer Rahmenlehrplan, der vor allem viele Geschichtslehrer in Berlin und Brandenburg beunruhigt.
Gordon Hoffmann (CDU) macht eine "massive Verunsicherung" bei Lehrern und Eltern wegen des neuen Rahmenlehrplans aus. Es bestehe der Verdacht, dass Fächer wie Geographie oder Geschichte durch die geplante Zusammenlegung lieber abgeschafft als neue Fachlehrer eingestellt werden sollen. Dies sei ein "Reformexperiment", das nicht zu einer Entschlackung des Lehrplans sondern zur Verflachung des Unterrichts führe. Er fordert eine zeitliche Verschiebung des Rahmenlehrplans.
Im Zweiten Redebeitrag weist Gordon Hoffmann den Vorwurf zurück, die CDU wolle Ängste schüren. Er sehe sich aber in der Verantwortung, auf die ihm bekannten Ängste in der Praxis hinzuweisen. Er kenne Schulen, an denen sich die Lehrer außerstande sähen, fächerübergreifend zu unterrichten. Die Notwendigkeit, die vielen verschiedenen Rahmenlehrpläne zu überarbeiten, sehe er. Wenn der eine Plan, der am Ende dabei herauskomme, aber "Murks" sei, habe man nichts gewonnen. Hoffmann warnt vor "Verflachung und Unverbindlichkeit".
Kathrin Dannenberg (Die Linke) erinnert Hoffmann daran, dass kein Geschichtsunterricht gekürzt werde. Die historische Perspektive sei mit 50 Prozent im Fach Gesellschaftswissenschaften berücksichtigt. Hoffmann fragt sie darauf, wie wie Kürzungen vermieden werden sollen, wenn Fächer zusammengelegt werden. Ein Lehrer, der Sport und Geographie studiert habe, könne nicht einfach historisches Wissen im neuen Fach Gesellschaftswissenschaften unterrichten. Da könne es sehr wohl sein, dass da Geschichte "hinten runter" falle. Ina Muhs (SPD) will von Hoffmann wissen, ob "es jetzt Methode sei, sich gegenseitig Veranstaltungen im Wahlkreis vorzuhalten". Sie stellt den Hergang einer Veranstaltung zum Rahmenlehrplan in Wittstock aus ihrer Sicht dar und fragt, warum niemand eingeladen worden sei, der Ahnung vom Thema habe.
Abschließend stellt Gordon Hoffmann den Ablauf der Wahlkreisveranstaltung in Wittstock zum neuen Rahmenlehrplan aus seiner Sicht dar. So hätten sich die Eltern und Lehrer an die Abgeordneten gewandt, weil sie sich u.a. zum Thema Zeugnisse schlecht informiert gefühlt hätten. Er fordert vom Bildungminister eine "vernünftige Informationspolitik".
Den Antrag der CDU Fraktion zur Aktuellen Stunde "Keine Bildungsexperimente beim Lehrplan: Fachlichkeit sichern, Beliebigkeit verhindern" finden Sie hier.
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