16.12.2016, 09:52 Uhr | Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg
CDU Antrag zu Brandenburger Oberschulen Gordon Hoffmann: Land darf Oberschulen nicht hängen lassen
Die CDU-Fraktion brachte heute im Landtag Brandenburg gemeinsam mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag „Brandenburger Oberschulen stärken“ ein, denn Oberschulen in unserem Land sind nach Auffassung des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, nicht so gut ausgestattet, wie sie es eigentlich sein müssten.
„Wir dürfen uns deshalb nicht wundern, wenn Oberschulen nicht immer einen guten Ruf haben. Unsere Oberschullehrer engagieren sich sehr, aber sie brauchen dringend mehr Unterstützung von der Landesregierung. Auch die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten zeigen, dass wir etwas tun müssen.“ Die VERA-8-Vergleichsarbeiten des Jahres 2015 hatten ein großes Leistungsgefälle nicht nur zwischen Oberschulen und Gymnasien, sondern auch zwischen Oberschulen und Gesamtschulen erkennen lassen."
Gordon Hoffmann forderte in seiner Rede, dass das Land die Oberschulen nicht hängen lassen dürfe. „Gymnasien und Oberschulen haben natürlich unterschiedliche Bildungsziele. Sie sind aber gleichwertige Alternativen. So müssen sie auch von der Landesregierung behandelt werden. Ich will, dass alle Brandenburger Eltern ihre Kinder auch an der Oberschule gut aufgehoben wissen.“
Der Antrag fordert unter anderem:
Oberschulklassen nicht größer als 23 Kinder: Dieser Richtwert gilt bisher nur, wenn Schüler mit diagnostiziertem Förderbedarf in den Klassen sitzen. Selbst dann aber wird der Richtwert in jedem dritten Fall verletzt. Daher soll die Grenze von 23 Schülern an Oberschulen grundsätzlich und verbindlich gelten.
Schulämter sollen zusätzliche Lehrerstellen bekommen, die sie Schulen zuweisen können, bei denen zum Beispiel aufgrund der VERA-8-Vergleichsarbeiten besonderer Handlungsbedarf deutlich wird. Damit können Klassen geteilt und zusätzlicher Förderunterricht erteilt werden.
An jeder Oberschule soll es mindestens einen, am besten zwei Schulsozialarbeiter geben.
Oberschulen sollen voneinander lernen. Manche Oberschulen machen gute Erfahrungen mit einer verpflichtenden Hausaufgabenstunde, in der die Schüler bei den Hausaufgaben von Lehrern unterstützt werden. Gordon Hoffmann erläutert: „Es bringt ja nichts, Hausaufgaben aufzugeben, nur um drei Tage später festzustellen, dass sie nicht gemacht wurden.“
Hintergrund
An Oberschulen werden überdurchschnittliche viele Schüler mit Förderbedarf beschult. So befinden sich mehr als 80 Prozent aller Schüler der Sekundarstufe I mit einem sprachlichen, emotionalen oder kognitiven Förderbedarf an Oberschulen. Auch die allermeisten älteren Flüchtlingskinder werden dort unterrichtet. Sie bedürfen besonderer Sprachförderung.
Die Vergleichsarbeiten sind als ein Instrument entwickelt worden, mit dem Lehrer Rückmeldungen über den Leistungsstand ihrer Schüler bekommen sollen. Bei den VERA-Arbeiten werden Achtklässler an den Bildungsstandards für Zehntklässler gemessen. Die Ergebnisse sind daher weder mit Leistungsvergleichen zwischen deutschen Bundesländern noch mit internationalen Studien wie PISA vergleichbar. Dennoch ist ein (grober) Vergleich zwischen Brandenburger Schulformen durchaus möglich. Die Arbeiten zeigen zum Beispiel, dass doppelt so viel Oberschüler wie Gesamtschüler die Standards für Englisch und immerhin anderthalb mal so viele Oberschüler wie Gesamtschüler die Standards für Mathematik, Orthografie und Lesen verfehlen. Der Abstand zwischen Oberschülern und Gymnasiasten ist noch einmal weitaus größer.
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