15.09.2024, 09:11 Uhr | Presseartikel des Nordkurier (Von Katja Frick)

Brandenburgs CDU-Generalsekretär kommt aus Wittenberge in der Prignitz
Am 22. September wird in Brandenburg gewählt. Wir führen kurz davor Interviews mit den Direktkandidaten für den Wahlkreis Prignitz I. Den Anfang macht Gordon Hoffmann (CDU).

Nur noch wenige Tage, dann entscheiden die Brandenburger über die Zusammensetzung ihres neuen Landtags. Der Prignitzer hat sich mit Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Prignitz I zum Interview getroffen und allen dieselben Fragen gestellt. Zuerst sprach die Redaktion mit Gordon Hoffmann, dem Generalsekretär der CDU Brandenburg. Er ist seit 2009 Mitglied des Brandenburger Landtags. Der ausgebildete Erzieher wurde vor 45 Jahren in Perleberg geboren und lebt jetzt in Wittenberge.

Herr Hoffmann, wie schauen Sie bei den aktuellen Prognosen auf diese Wahl?

Ich bin optimistisch, wir kämpfen bis zum Schluss für ein starkes Ergebnis. Es bleibt dabei, dass wir nicht mit der AfD und nicht mit den Linken koalieren werden. Bei den anderen Parteien müssen wir dann sehen, mit wem wir am meisten von unseren Vorstellungen umsetzen können. Beim BSW gibt es viele offenen Fragen, zum Beispiel, ob die Brandenburger Abgeordneten überhaupt selbst entscheiden dürfen, oder nur Anweisungen von Frau Wagenknecht kriegen.

Wie soll Ihrer Meinung nach in Zukunft mit Migration und Flüchtlingen umgegangen werden?

Wir wollen allen Menschen, die bei uns in Deutschland Schutz suchen und Anspruch darauf haben, diesen Schutz auch bieten. Doch alle, die keinen Anspruch auf Asyl haben, müssen gezielt und schnell zurückgeführt werden. Denn die Kommunen dürfen nicht überfordert werden.

Ich finde wichtig, dass wir die Dinge nicht schönreden. Es geht auch darum, wo wir für die Schutzsuchenden Wohnraum herbekommen und Kitaplätze. Da müssen wir besser werden. Die Grenzkontrollen an der Grenze zwischen Brandenburg und Polen sollen erstmal bestehen bleiben. Zusätzlich wollen wir eine märkische Grenzpolizei einführen, um auch die Nebenstraßen im Blick zu haben.

Welche Lösungsansätze sehen Sie für das Problem, dass die medizinische Versorgung auf dem Land immer schwieriger wird? Bis 2030 sollen 30 Prozent der niedergelassenen Ärzte ihre Praxen schließen.

Das Landärztestipendium muss fortgesetzt und ausgeweitet werden. Zum Glück gibt es inzwischen die Möglichkeit, im Land Brandenburg Medizin zu studieren, an der Medizinischen Hochschule in Brandenburg und neu an der Uni Cottbus. Außerdem wollen wir ein Zuschussprogramm für die Kommunen. Damit soll es Kommunen erleichtert werden, Grundstücke für Praxen bereitzustellen, finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung medizinischer Geräte zu leisten und weitere Anreize für Ärzte zu schaffen. Wir setzen uns für den Erhalt aller Krankenhausstandorte ein.

Wie sehen Sie den Ausbau von Wind- und Solarkraft in der Prignitz?

Ich denke, dass wir das Ziel der Energiewende verfolgen müssen. Aber dabei müssen wir die Leute mitnehmen, nur so wächst die Akzeptanz bei ihnen. Unsere Region trägt mit den vielen Windrädern und Solarmodulen schon jetzt mit am meisten zur Energiewende bei. Trotzdem zahlen die Brandenburger wegen der Netzentgelte einen der höchsten Strompreise in Deutschland. Dabei ist die Energieversorgung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deshalb muss es da einen regionalen Ausgleich geben. Die finanzielle Bürgerbeteiligung durch den Wind- und Solareuro und dessen Erhöhung finde ich gut.

Wo ist ihr Lieblingsplatz in der Prignitz?

Das sind die Elbwiesen zwischen Wittenberge und Hinzdorf. Dort bin ich sehr gern, das ist eine wunderbare, einzigartige Landschaft an der Elbe mit Wiesen und verträumten Dörfern.

Was ist Ihre Lieblingsmusik?

Ich war selbst früher Musiker, habe Gitarre gespielt und gesungen - alles von Rock über Oldies, Country, Blues bis zu deutschem HipHop. Meine Lieblingsband ist Deep Purple.

Wenn Sie mal Freizeit haben - was machen Sie dann?

Ich treffe mich oft mit meinen Freunden, ich reise gern und ich bin gern draußen im Grünen. Ich habe einen Angelschein gemacht, aber ich komme zu selten dazu.

Was war der letzte Film, den Sie gesehen haben, oder das letzte Buch, welches Sie gelesen haben?

Ich sehe mir eher Filme an. Der letzte war „Poor Things“. Mein all-time-favorite ist „Schindlers Liste“.

 

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