24.03.2016, 18:01 Uhr | Presseartikel des Prignitzer
Der zweite Anlauf für die Inklusion Brandenburger Bildungsministerium plant eine schrittweise Erweiterung
Potsdam Die Zukunft der Inklusion an Brandenburgs Schulen befindet sich in der Schwebe. Ein Modellversuch an 84 Grundschulen ist mit durchwachsenen Ergebnissen ausgelaufen. Nun soll ein Konzept zur Fortsetzung erarbeitet und ab dem übernächsten Schuljahr umgesetzt werden.
Im Schuljahr 2012/13 startete der Schulversuch zur Integration von Kindern mit gesondertem Förderbedarf an 84 Grundschulen. Diese erhielten zusätzliche Lehrer, um Schülern, die sonst in Förderschulen gegangen wären, die Möglichkeit zu geben, in Regelschulen den Unterrichtsstoff zu bewältigen. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch die Universität Potsdam, brachte ernüchternde Ergebnisse. Schüler ohne Förderbedarf schneiden im inklusiven Unterricht etwas schlechter ab als in Vergleichsklassen, Kinder mit Förderbedarf fühlen sich weniger integriert und haben ein geringeres Selbstwertgefühl als ihre Mitschüler.
Bis zum Sommer soll das Bildungsministerium ein Konzept vorlegen, wie es mit der Inklusion weitergeht. Staatssekretär Thomas Drescher erklärte, dass ab dem Schuljahr 2017/18 der Ausbau der Inklusion begonnen werde. Eine komplette Übertragung auf alle Grundschulen sei nicht mit einem Schlag machbar, betonte er. Nach Information dieser Zeitung wird geprüft, ob pro Jahr für je 20 weitere Grundschulen die Möglichkeit eröffnet werden kann, inklusiven Unterricht anzubieten. Dazu müssten zusätzliche Lehrerstellen geschaffen werden.
In den Eckpunkten des Doppelhaushalts 2017/18 sind die zusätzlichen Stellen nicht vorgesehen und müssten noch ausgehandelt werden. Für die flächendeckende Einführung des gemeinsamen Unterrichts waren rund 800 zusätzliche Lehrkräfte errechnet worden. Die verordnete Schließung der Förderschulen für Kinder mit Lernschwächen ist nicht angedacht. Das Ministerium setzt offenbar darauf, diese so lange zu erhalten, wie es Bedarf gibt. Erwogen wird, die sieben Förderschulen landesweit für Kinder mit emotionalem und sozialem Förderbedarf zu erhalten. Diskutiert wird eine leichte Verbesserung der Schüler-Lehrer-Relation im Vergleich zum Schulversuch. Pädagogen hatten nach dem Pilotprojekt eine bessere Personalausstattung gefordert. Bisher waren 3,5 Lehrerstunden pro Woche und Schüler mit Förderbedarf geplant. Das Verhältnis könnte auf vier Wochenstunden angehoben werden. Geprüft wird, Kinder mit Sprachproblemen in Sprachklassen an Regelschulen zu konzentrieren. Brandenburgs CDU hatte gefordert, Inklusion nicht überstürzt einzuführen.
Zuerst müssten die Schulen besser ausgestattet und ein ganzheitliches Konzept vorgelegt werden, forderte der bildungspolitische Sprecher der CDUFraktion, Gordon Hoffmann. Die Förderschulen werden aus Sicht der Christdemokraten weiter benötigt und müssten von der Landesregierung eine Bestandsgarantie erhalten. (Von Ulrich Thiessen)
Diese Webseite verwendet Cookies, die notwendig sind, um die Webseite zu nutzen. Weiterhin verwenden wir Dienste von Drittanbietern, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern (Website-Optmierung). Für die Verwendung bestimmter Dienste, benötigen wir Ihre Einwilligung. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Technisch notwendige Cookies (Übersicht) Die notwendigen Cookies werden allein für den ordnungsgemäßen Gebrauch der Webseite benötigt.
Javascipt Dieser Cookie (PHPSESSION) wird gesetzt, ob zu prüfen, ob Cookies generell verwendet werden können und speichert dies in einer eindeutigen ID.
Cookie-Verwaltung Diese Cookies ("cookiehinweis1","cookiedritt") speichert Ihre gewählte Einstellungen zum Cookie-Management.
Cookies von Drittanbietern (Übersicht) Zur Optimierung unserer Webseite binden wir Dienste und Angebote von Drittanbietern ein.
Newsletter Tracking (z.B. Inxmail, Mailchimp) Diese Cookies nutzen wir, um die Wahrnehmung unserer Newsletter zu analysieren und statistische Auswertungen vornzunehmen. Ich akzeptiere die Newsletter-Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einsatz von Matomo (Piwik) Dieser Cookie führt eine Analyse und statistische Auswertungen der Webseite durch. Ich akzeptiere den Statistik-Cookie.
Twitter
Instagram
LinkedIn
Google Maps Google Maps dient der Veranstaltungsplanung und der Erleichterung der Kontaktaufnahme. Ich akzeptiere die Einbindung von Google Maps.